Gottes Liebe zu mir

Jede Blume, jeder Baum und jeder Strauch erfüllte den Zweck des Schöpfers. Was die Augen auch erblickten, war herrlich anzuschaun und erfüllte den Menschen mit Gedanken über die Liebe Gottes. Jeder Laut war Musik und in Harmonie mit der Stimme Gottes. Zeigt ihnen [euren Kindern], daß die Sünde Gottes vollkommenes Werk verdarb und daß Dornen und Disteln, Sorge, Schmerz und Tod die Folgen des Ungehorsams gegen Gott sind. Weist sie darauf hin, daß die Erde selbst heute noch die Güte Gottes offenbart, obwohl sie durch den Fluch der Sünde entstellt ist. Die grünen Felder, die hohen Bäume, der lachende Sonnenschein, die Wolken, der Tau, die feierliche Stille der Nacht, die Herrlichkeit des sternbesäten Himmels, der Mond in seiner Schönheit — sie alle zeugen von ihrem Schöpfer. Kein Tropfen Regen fällt, kein Lichtstrahl ergießt sich über unsre undankbare Welt, ohne von der Langmut und der Liebe Gottes zu zeugen. {Sch1 309.1}

Jesu Liebe für seine Kinder ist ebenso zärtlich wie kraftvoll. Sie ist stärker als der Tod; denn er starb um unsrer Errettung willen und um uns eins zu machen mit ihm — geheimnisvoll und ewiglich. Seine Liebe ist so mächtig, daß sie alle seine Kräfte beherrscht und alle unerschöpflichen Quellen des Himmels in Anspruch nimmt, um seinem Volk Gutes zu tun. Sie ist unveränderlich und ohne Wandel — dieselbe gestern, heute und ewiglich. Wenn auch die Sünde seit Ewigkeit herrschte und diese Liebe zu vereiteln und ihre Ausbreitung auf der Erde zu hemmen versuchte, so fließt sie dennoch wie ein wasserreicher Strom jenen zu, für die Christus gestorben ist. {RJ 68.1}

Christus wird nimmer eine Seele verlassen, für die er gestorben ist. Die Seele mag ihn verlassen und in der Versuchung fallen; er selbst aber wird sich niemals von jemand abwenden, den er durch das Lösegeld seines eigenen Lebens erkauft hat. Würden unsere Augen aufgetan, dann könnten wir Menschen sehen, unter Lasten gebeugt und mit Sorgen beladen, tief bedrückt durchs Leben schreitend, vor Mutlosigkeit bereit, dies Dasein aufzugeben. Dann aber würden wir auch Engel wahrnehmen, die diesen schon am Rande des Abgrundes stehenden Versuchten schnell zu Hilfe eilen. Die Engel vom Himmel weisen die bösen Feinde zurück, die jene Menschen umringen, und führen die Bedrohten auf einen sicheren Pfad. Der zwischen diesen beiden Heerlagern wogende Kampf ist ebenso wirklich wie die von den Heeren dieser Welt geschlagenen Schlachten; doch vom Ausgang dieses Geisterkampfes hängt ewiges Leben ab. {BL 98.4}

Die Liebe Christi ist eine goldene Kette, die sterbliche Menschen, die an Jesus Christus glauben,an den ewigen Gott bindet. Die Liebe, die der Herr für seine Kinder empfindet, ist höher als alle Erkenntnis. Keine Wissenschaft kann sie erklären oder definieren. Keine menschliche Weisheit kann sie erfassen. Je mehr wir uns dem Einfluss dieser Liebe überlassen, desto sanftmütiger und demütiger werden wir. Brief 43, 1896; The S.D.A. Bible Commentary V, 1141. {ICP2 410.4}

Stärker als der Tod ist die Liebe, mit der Gott sich nach seinen Kindern auf Erden sehnt. In der Hingabe des Sohnes, in dieser einen Gabe, hat er uns den ganzen Himmel geschenkt. Leben, Tod und Vermittlung des Heilandes, der Dienst der Engel, die Vertretung des Geistes, der Vater, wirkend über allem und durch alles, die immerwährende Teilnahme himmlischer Wesen, alles dient der Erlösung der gefallenen Menschheit. {WZC 13.1}

Alle elterliche Liebe, die von Geschlecht zu Geschlecht durch Menschenherzen geflossen ist, alle Brunnen der Zärtlichkeit, die in einem Menschen aufgebrochen sind, sind im Vergleich mit der unendlichen und unerschöpflichen Liebe Gottes nichts anderes als ein kleines Rinnsal gegenüber dem unermeßlichen Ozean. Die Zunge vermag diese Liebe nicht auszudrücken, die Feder sie nicht zu beschreiben. Wir könnten alle Tage unseres Lebens darüber nachdenken, fleißig in der Schrift suchen, um sie zu begreifen; wir könnten alle von Gott verliehenen Fähigkeiten und Kräfte aufbieten und uns bemühen, die Liebe und Barmherzigkeit des himmlischen Vaters zu erfassen; dennoch bliebe unendlich viel unverstanden. Wir könnten über diese Liebe ein ganzes Menschenalter nachdenken und würden doch niemals die Länge und Breite, die Tiefe und Höhe der Liebe Gottes völlig verstehen, der seinen Sohn dahingab, damit er für die Welt sein Leben ließ. Selbst die Ewigkeit kann sie nie ganz erschließen. Testimonies for the Church V, 740 (1899). {CKB 214.4}

Vor Gott gilt kein Unterschied der Nationalität, Rasse oder Klasse. Er ist der Schöpfer des ganzen Menschengeschlechts. Alle Menschen bilden durch die Schöpfung eine Familie und sind eins durch die Erlösung. Christus kam, um jeden trennenden Zaun, jede Scheidewand fortzunehmen und eine jede Abteilung des Tempels zu öffnen, so daß eine jede Seele freien Zutritt zu Gott haben kann. Seine Liebe ist so weitgehend, so tief, so umfassend, daß sie alles durchdringt. Sie hebt die armen Seelen, die durch Satans Täuschungen betört worden sind, außerhalb dessen Bereich und bringt sie in eine erreichbare Nähe des Thrones Gottes, des Thrones, der von dem Bogen der Verheißung umgeben ist. {CGl 381.3}

Christus hat bewiesen, daß seine Liebe stärker war als der Tod. Er erlöste die Menschheit. Obwohl er mit den Mächten der Finsternis gewaltig rang, wurde seine Liebe immer stärker. Er ertrug es, daß sich das Antlitz seines Vaters vor ihm verbarg, bis er mit kummervollem Herzen ausrief: “Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen?” Matthäus 27,46. Seine Macht brachte Erlösung. Der Preis für die Erlösung der Menschheit wurde bezahlt, als er am Ende seines Ringens die Worte sprach, die in der ganzen Schöpfung widerzuklingen scheinen: “Es ist vollbracht!”

{Sch1 212.1}

Umstände mögen Freunde trennen; die ruhelosen Wasser des weiten Meeres mögen zwischen uns und ihnen rauschen, aber keine Umstände, keine Entfernung kann uns von dem Heiland trennen. Wo wir auch sein mögen, er ist zu unserer rechten Hand, uns zu helfen, zu stützen und zu trösten. Größer als die Liebe einer Mutter für ihr Kind ist die Liebe Christi für seine Erlösten. Es ist unser Vorrecht, in seiner Liebe zu ruhen, zu sagen: Ich will ihm vertrauen, denn er gab sein Leben für mich. Menschenliebe mag sich ändern; aber die Liebe Christi kennt keine Veränderung. Wenn wir ihn um Hilfe anrufen, so ist seine Hand ausgestreckt, uns zu erretten. {FA 74.2}

Die Schönheiten der Natur sprechen unaufhörlich zu uns. Das aufnahmebereite Herz wird von der Liebe und Herrlichkeit Gottes beeindruckt, die in seiner Schöpfung erkennbar sind. Das lauschende Ohr vermag die Mitteilungen Gottes durch die Werke der Natur zu vernehmen und zu verstehen. Neben den verschiedenen Dingen der Natur, die Gott uns zu unserer Erbauung geschenkt hat, kann uns selbst der Sonnenstrahl zur Lehre dienen. Die grünen Felder, die hohen Bäume, die Knospen und Blüten, die voraberziehende Wolke, die fallenden Regentropfen, der murmelnde Bach, die leuchtenden Gestirne — alles ruft uns zu Besinnung und liebevoller Beobachtung. Die Natur mahnt uns, mit Gott vertraut zu werden, der der Schöpfer dieser Herrlichkeiten ist. Wir können von den verschiedenen Dingen der Schöpfung lernen, wie sie alle dem Willen ihres Schöpfers gehorsam sind, Gott niemals verleugnen und stets den geringsten Fingerzeig seines Willens beachten. {Sch1 309.1}

Gebet ist der Atem der Seele, der Kanal allen Segens. Während die reuige Seele sein Gebet mit einem Gefühl der "Selbstverachtung" Gott darbringt, sieht Gott (mit einer Wahrnehmung der Nöte der Menschheit) seine Kämpfe, bewacht seine Herausforderungen. Gottes Finger ist an seinem Pulse, er nimmt Notiz von jedem Herzklopfen. Nicht eine Gefühlsregung dringt durch, nicht eine Emotion beunruhigt die Seele, nicht eine Sorge verdunkelt es, nicht eine Sünde befleckt es, nicht ein Gedanke oder eine Absicht bewegt es, dessen Er nicht bewusst ist. Die Seele wurde mit einem unendlichen Preis erkauft und ist geliebt mit einer Hingabe, die unveränderlich ist...{OHC 127.2} [eigene Übersetzung vom Englischen]

Mache dich auf den Weg zu deinem Vater! Er wird dir weit entgegenkommen. Wenn du dich nur zu diesem ersten Schritt der Reue entschließt, dann beeilt er sich, um dich in seine Arme zu nehmen. Er hat ein offenes Ohr für jeden, der in seiner Seelennot zu ihm ruft. Gott spürt bei einem Menschen schon die allererste zaghafte Sehnsucht nach ihm. Mag ein Gebet noch so gestammelt, eine Träne noch so im Verborgenen geweint, ein aufrichtiges Sehnen nach Gott noch so schwach sein — der Heilige Geist Gottes kommt einem solchen Menschen entgegen. Schon ehe das Gebet gesprochen oder die Sehnsucht des Herzens in Worte gefasst ist, geht die Gnade Christi aus, um sich mit der Gnade zu vereinen, die an der Menschenseele wirksam ist. {BRG 165.1}